Von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts spricht man vom Hochmittelalter. Ein umfassender Wandel, der durch stetiges Bevölkerungswachstum einsetzte, hatte zur Folge, dass neue Gebiete erschlossen werden mussten. Die Produktionsgeräte wurden verbessert um höhere Erträge in der Landwirtschaft erzielen zu können und davon lebte der Handel und auch das Handwerk konnte wieder aufblühen. Die Geldwirtschaft gewann wieder an Bedeutung und neue Märkte füllten die Kassen der Städte. In der Kirche entwickelte sich nach innen eine starre Hierarchie und nach außen hin kämpfte sie verbittert mit den weltlichen Herrschern um die Vorherrschaft. Kirchliche Reformbewegungen prägten die Zeit des Hochmittelalters und die Streitigkeiten gipfelten im Investiturstreit, der erst mit dem Wormser Konkordat 1122 beigelegt werden konnte. Klosterschulen und die ersten Universitäten wurden gegründet und die Bildung rückte in den Fokus der besser gestellten Bevölkerung.
Jura, Medizin und Theologie wurden in Europa gelehrt und antike Schriften wurden wiederentdeckt. Auch Beamte konnten nun Lesen und Schreiben und die lateinische Schrift wurde von den Landessprachen abgelöst. Kreuzzüge waren im Hochmittelalter ein großes Thema und daher gilt diese Epoche auch als das Zeitalter der Ritter. Im Zeitalter der Staufer wuchs in Deutschland die Zahl der Bevölkerung weiter an und die Herrschenden stärkten Handel und Handwerk, was der Kirche Macht entzog. Die Kirche spaltete sich und es gab eine Zeitlang sogar zwei Päpste. Da das Umland mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen die Städte versorgte, entstand das Marktwesen. Das Marktrecht wurde an bestimmte Siedlungen vergeben und daraus entwickelte sich ein reger Handel zwischen den verschiedenen Städten. Auf königlich bewilligten Märkten wurden Stoffe, Werkzeuge und andere Gengenstände verkauft und die fahrenden Händler wurden mittels Stapelrecht gezwungen, ihre Waren anzubieten. Mit dem Minnelied lobte man die Frauen und vor allem bei Hoffesten kamen Minnesänger zum Einsatz.